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Wo Herz und Seele sich die Hand geben,

da ist Kreta


 


 

Ob das die Antwort ist auf Odysseas Elytis' "...bringt, bringt mich nach Kreta, und fragt, fragt nicht nach dem Warum"? Vielleicht. Ich habe dieses wunderschöne Zitat bei Frank entdeckt, einem Kreta-Anhänger aus Dresden.
 

Die Worte von Elytis gingen mir so oft durch den Kopf. Auch ich gebrauche sie - wie viele andere auch - sehr oft. Denn wir kennen die Antwort: Weil sich dort Herz und Seele verbinden.
 

Uns geht es gut. Wir leben nicht schlecht. Abitur, Studium, Job und Karriere, 2 Autos, Reihenhaus und Familie. Dazu noch regelmässiger Urlaub. Möglichst in die Ferne, wo wir uns schon Wochen vorher den Kick der Bräune im Solarium holen... Doch welchen Preis zahlen wir dafür?
 

Jeder geht seinem Job nach. Jeder schaut auf die Uhr. Nach acht Stunden Arbeit und mehr, was kommt dann? Ach, vergessen: Der Termin beim Arzt, Bürgersprechstunde im Amt, Krabbelgruppe für die Kleinen, Elternforum in der Schule beim Großen. Oh Gott, der Geburtstag von Tante Frieda - der wäre beinahe untergegangen.
 

So geht es tagein tagaus. Von Abwaschen, Wäsche bügeln, Wohnzimmer malern und Fahrrad reparieren einmal ganz abgesehen. Im Supermarkt hasten die Leute durch die Gänge. Autsch, schon wieder habe ich einen Einkaufswagen im Hacken. Oh Mann, wann habe ich endlich Urlaub?
 

Der Lohnzettel stimmt, die Wohnungseinrichtung ist perfekt, zwei Kinder habe ich auch. Moment! Habe ich das wirklich? Warum merke ich nichts davon? Na, dieses Gefühl - das kennen Sie auch, nicht wahr?


Nun tapper ich zum Reisebüro. Ich muss weg. Ich muss raus. Ich lebe nur noch für den Streß und nicht für mich.
 

Das Hotel ist gebucht, der Flug auch. Und ein neuer Stressfaktor ist da. An was muss ich jetzt alles denken? Zeitung abbestellen, Blumengiessen organisieren, Sachen kontrollieren...
 

Wenige Stunden vor dem Start kommt das Lampenfieber. Ist auch wirklich alles erledigt? Warum bekomme ich keinen Bissen hinunter? Ob der Flieger pünktlich ist? Verläuft der Flug gut?


 

Ich bin nicht der einzige, der diese Unruhe in sich trägt. Auf dem Flughafen sehe ich schon die Schlange am Check-in. Jeder will der Erste sein. Wie immer. Warum bewegt sich der Vordermann nicht - merkt der gar nichts mehr? Ungeduld, Nervosität - hier ballt sich alles zusammen.


 

Endlich, endlich wird der Flug aufgerufen. Ich merke, wie die Beine immer schneller werden. Meinen Platz am Fenster habe ich schnell gefunden. Der Flieger hebt - und ein Teil meiner Verkrampfung löst sich...


 

Die 3,5 Stunden - sie vergehen im wahrsten Sinne des Wortes wie im Fluge. Zwar kreisen meine Gedanken noch etwas in der Heimat umher - doch mit Bordmagazin, Fluginformationen; Kreuzworträtseln und dem kleinen Imbiss zwischendurch - ich werde ruhiger.


 

Die Ankunft auf dem Flughafen von Heraklion. Ich merke noch den Druck auf den Ohren. Die Mitreisenden sind erschöpft von dem Flug und wollen schnell den Flieger verlassen. Doch statt des üblichen - zu Hause gewohntem - Gedrängel, sind alle in ihrer Bewegung wie gelähmt.


 

Was ist das? Sind die Gedanken noch bei den Swimmingpools und Hotelanlagen, die die Monitore im Flieger von der Bordkamera ausstrahlten? Ist es die erste warme Brise, die uns beim Verlassen des Fliegers um die Nase wehte.


 

Im Airport-Shuttle ertönt leise griechische Musik. Für mich leise - wegen dem Druck auf den Ohren. Ich empfand es nicht als schlimm, so zusammengefercht in diesem Bus zu stehen, der uns zum Flughafengebäude brachte. Bei der "Schlacht um das Gepäck" - selbst da lass ich mich nicht aus der Ruhe bringen. Was ist geschehen?


 

Ein Stück deutscher Alltag drängte sich aber auf, als ich zu den Transferbussen komme. Reiseleiter der verschiedensten Veranstalter sammeln ihre Gäste zusammen. Sind auch wirklich alle mitgekommen?


 

Und so trabe ich nach links, dann nach rechts, wieder nach links und wieder rechts. Ich schimpfe, ich fluche. Warum stehen die Busse so unsortiert? Warum soll ich erst den Busnamen (vom Veranstalter) und dann die Busnummer selektieren? Wieso scheucht mich die Reiseleiterin hier so quer durchs Gewühl? Durch ein Gewühl ebensolcher leidgeplagter Urlaubskandidaten wie ich. Der Schweiß auf den Stirnen - woher kam er? Von der Aufregung am Flughafen - oder machen sich doch schon die wärmeren Temperaturen bemerkbar?


 

Da! Da ist er! Mein Bus. Nach Luft japsend komme ich bei dem Busfahrer an. Er schaut mir ins Gesicht. Da ist es wieder! Dieses lähmende Gefühl, das ich vorhin im Flieger schon einmal verspürte.


 

Der Blick des Busfahrers lässt mich ruhiger werden. Ich wundere mich über mich selbst. Ich fühle, wie mein Herz noch ganz aufgeregt pocht - von meiner soeben erlebten Odyssee. Ganz allmählich wird mir auch bewusst, dass es tatsächlich sehr angenehm warm ist. Und der Schweiß? Es war tatsächlich die Aufregung.


 

Ganz benommen steige ich in den Bus. Etwas erschöpft von der Reise, aber dennoch interessiert schaue ich während der Fahrt aus dem Fenster. Ruhe und Entspannung versuchen meinen Körper zu entdecken. Ich merke diesen Fluss.


 

Dachte ich im Flugzeug noch an zu Hause, so sind diese Gedanken jetzt völlig fern. Wie in einem Traum, wie in einer anderen Welt.


 

Diese Ruhe und Entspannung kitzelt an meiner Seele. Vorsichtig. Ich sollte nicht erschrecken - und erschrak doch. Es ist neu. Oh, wie empfindlich bin ich doch. Sind es Verletzungen, die darin deponiert sind? Verletzungen, die ich als Preis für mein schönes Leben in Deutschland gezahlt habe?


 

Am Hotel angelangt, werde ich freundlich empfangen. Strahlende, blaue Augen. Ein Lächeln im Gesicht. Nein! Nein. Es ist kein aufgesetztes Lächeln. Es ist ein anderes Lächeln. Ein Lächeln mit Wärmestrahlen. Ein Lächeln, das mich willkommen heißt.

Und wieder wird meine Seele berührt. Zusätzlich erreichen mich die Wärmestrahlen. Mitten ins Herz. Auch das ist neu. Die Rezeptionistin kennt mich doch gar nicht. Ich bin ihr fremd. Und doch streichelt sie meine Seele und wärmt mir mein Herz.

Hier treffen Herz und Seele das erste Mal zusammen. Sie winken sich einander freundlich zu.

Neugierig auf mein zugewiesenes Zimmer, und doch gedankenversunken über die erlebten Begebenheiten, steige ich die Treppe hinauf. Doch gerade diese Erlebnisse wecken in mir die Neugier, mein Umfeld genauer zu erkunden. Gesagt, getan. Reisetasche aufgemacht, Sonnencremé, T-Shirt und Bermuda-Shorts herausgekramt - und los geht es.

Die intensive Sonnenstrahlung, das strahlende Blau am Himmel, die weißen Wolken - ich erlebe alles wie im Rausch. Wo bin ich? Was ist das? Ich kann es nicht beschreiben. Ich merke nichts von Termindruck, Ärger im Büro, Ärger in der Family. Nichts. Dabei bin ich erst wenige Stunden weg.

Ich gehe die Promenade am Wasser entlang. Taverne an Taverne, hier und da eine Tourist-Boutique. Es tangieren mich nicht die Massen, die an beiden vorüberziehen. Nein. Ich sehe das Meer, das Blau, die Wolken, die strahlende Sonne. Ich möchte diesen Augenblick festhalten - vielleicht ist er gleich vorüber...

Den Blick ins Zentrum möchte ich mir nicht entgehen lassen. Und so streife ich ganz langsam durch die Gassen. Kinder spielen hier, dort werden gerade neu bepflanzte Gefässe vor die Tür gesetzt - zeitweise werde ich auch von den Bewohnern beäugt. Ich kann ihn nicht deuten - diesen Blick. Ist es Neugier? Ist es Misstrauen? Mir wird schnell klar, dass ich ein Viertel betreten habe, wo sich nicht so viele Touristen verirren. Ich werde unsicher. Aber halt! Das ist nicht Deutschland. Ich bewahre meine Ruhe und schaue freundlich. Meine ausstrahlende Ruhe und der freundliche Blick - das sind die ersten Reflexionen auf die Wärmestrahlen, die mir die nette Rezeptionistin in mein Herz sandte. Es sind die ersten Reflexionen für das Streicheln meiner Seele, das ich durch den Busfahrer und die Rezeptionistin erfahren habe.

Seltsam, Freundlichkeit und Wärme - ist das Magie? Ich merke, wie sich meine Seele öffnet und mein starres Herz sachte in Bewegung geht.

Ich setze mich in das Café - mitten im Zentrum. Mich stört es nicht, im Fokus vieler Leute zu sein. Mich stört es nicht, dass jeder meine kalkweissen Arme und Beine sieht, von den Verformungen ganz zu schweigen. Ist das auch Magie? Nein. Es ist die Kombination, wo sich in der Tat Seele und Herz die Hand geben. Das, was hier zählt, das ist der Blick in die Augen, der Blick ins Gesicht.


 

Das Gesicht und vor allem die Augen - beides verrät sehr viel. Beides gibt viel über die Seele und das Herz preis. Die Seele und das Herz. Die Bewohner auf Kreta schauen nicht primär auf Dein Äusseres, nicht primär auf Deinen Besitz und Status. Sie schauen Dir als erstes in die Augen und ins Gesicht. Beides verrät alles über den Menschen. Selbst das, was er zu verstecken versucht.

Diese Erfahrungen mache ich in meiner 14tägigen "Flucht" sehr oft. Sie werden sogar noch manifestiert durch das Erlebnis an eine südkretische Siedlung, deren Namen ich mir getreu meiner deutschen Oberflächlichkeit nicht gemerkt habe:

Ich fahre von der asphaltierten Strasse in Richtung Meer. Das konnte nicht weit entfernt sein - sah ich es doch mit meinen Augen in unmittelbarer Nähe. Aber ich brauchte doch noch einmal gut 20 Minuten, ehe ich an einem mit zwei, drei Gewächshäusern ausgestatten Gehöft ankam. Das Wohnhaus hatte ich noch gar nicht wahrgenommen. Ein Kleinbus stand in der Nähe dieses Hofes. Ein Hupen war zu vernehmen. Eine ältere Frau und deren Tochter oder Schwiegertochter nebst Enkelkind kamen zu dem Auto. Der Fahrer öffnete Tür und präsentierte verschiedene Textilien. Ich begriff. Ein fliegender Händler für die abseits gelegenen Gehöfte.


 

Nach einem neugierigen Blick durch die Ritzen der Gewächshäuser, wo kleine Paprikafrüchte gediehen, gesellte ich mich zu dem Kleintransporter hinzu. Es war Neugier, was er anzubieten hat (typisch deutsche Mentalität!) - aber auch Interesse an der Form des Geschehens.


 

Komisch, durch was ich mich nun habe leiten lassen. Ich war mitten im Geschehen. Der Händler zeigte einen netten Anzug für den Bambino. Erst zu den Bewohnern, dann zu mir. Die beiden Frauen wählten aus, prüften erst selber und warfen mir fragende Blicke zu. Habe ich das jetzt richtig begriffen? Meine Ansicht war den beiden Frauen auch wichtig. Das kannte ich von zu Hause nicht.


 

Noch keine weiteren zehn Minuten vergingen - da war ich, der Tourist, selbst ein Kunde des fliegenden Händlers. Ich sah eine hübsche Kombination für meinen kleinen Neffen. Ich mag ihn über alles - deshalb kam mir der Impuls, ihm ein außergewöhnliches, schönes Kleidungsstück mitzunehmen. Sein Alter kommt dem des kleinen Jungen von diesem Gehöft gleich.


 

Ich nehme diese Kombination, schaue sie prüfend an - dann taxiere ich noch einmal den kleinen Jungen, beginne mit meinen Augen zu strahlen und verständige mich mit Blicken ein letztes Mal mit den beiden Frauen.


 

Der Händler schaute mich zunächst verdutzt an. Aber er begriff sehr schnell. Er sah es an meinen Augen, er sah es in meinem Gesicht. Von seinem ursprünglichen Preis, der mir in dem Moment gleichgültig war, zog er einen ordentlichen Nachlass ab. Das war seine Form der Dankbarkeit. Und ich strahlte noch mehr.


 

Nicht nur für mich war dieses Geschäft ein Erlebnis. Auch für die beiden Frauen muss es eins gewesen sein. Sie führten mich in ihren großen Garten und reichten mir frisches Obst. ...


 

Hier haben sich Seele und Herz nicht nur zugewunken - nein, sie haben sich ganz fest bei der Hand gehalten.


 

Dieses Erlebnis ist eines von vielen. Aber es macht mich nachdenklich. Auf der Fahrt von dieser kleinen Siedlung zurück, ist mein Herz erfüllt von Freude, von Glück und Wärme. Ich bin irritiert. Das war doch nur ein kurzer Augenblick. Es war doch nur ein Geschäft. Falsch! Das war und ist es auch immer noch: KRETA.


 

Und dass das keine Eintagsfliege gewesen ist, sollte mir schon am nächsten Tag bewiesen werden. Auch hier bin ich mit dem Auto unterwegs. Mein Ziel sollte Heraklion sein, über die Südküste herangepirscht. Dass ich daran wegen mangelnder Ortskenntnis und dem überaus vorsichtigen Fahren wieder einmal scheitern, war mir schon beim Start bewusst. Denn so ein Ausflug bringt immer neue Eindrücke und Erlebnisse mit sich, die nicht vorhersehbar sind.


 

Kaum hatte ich Ierapetra und Mirtos hinter mir gelassen, da sah ich einen schon etwas betagten Mann. Er lief, wenn man es überhaupt laufen nennen konnte, mit einem Krückstock in der einen und einem gut gefüllten Beutel in der anderen Hand. Genau in meine Richtung. Was seine Beine zu schwach waren, stärkte seine Ohren um so mehr. Als ich näher an ihn herankam, winkte er, ich möge anhalten.


 

Ich in der Fremde. Ein Anhalter auf der Strasse. Ich rekapituliere mit zu Hause. Anhalter - das kann gefährlich sein. Doch ich sah das Alter dieses Mannes, den Weg, welchen er schon zurückgelegt hatte und überlegte , wie weit muss er denn noch gehen. Der schwere Beutel. Der Krückstock. Nein, ich bin nicht zu Hause. Mein Herz meldete sich. Ich hielt an.


 

Der Mann zeigte nur in Richtung Pefkos. Ich bat ihn freundlich, er möge doch einsteigen. Mit Handbewegungen und mit dem Kopf. Deutsch und Englisch verstand er nicht - und ich kein Griechisch.


 

Für mich war es kein Problem, diesen Mann mit nach Pefkos zu nehmen. Die Strasse kannte ich. Sie fuhr sich gut. Und auch diesem alten Mann konnte ich etwas Gutes tun.


 

Wir waren nicht lange unterwegs, da gestikulierte er, ich müsse nun die Strasse hinauf fahren. Eine von den bekannten Holperpisten. Ich war irritiert und unsicher zugleich. Warum sollte ich da jetzt rauffahren? Eine enge Holperstrasse, so schmal und so kurvenreich. Ich begann zu schwitzen. Es war Schweiß der Angst und innerer Panik. Die Strasse, der Mietwagen, ein Fremder in meinem Auto. Angst, es könnte etwas passieren.


 

Der Mann neben mir blieb ungewöhnlich ruhig. Sehr ruhig. Sein Gesicht verriet nichts. Es spiegelte eine Ausgeglichenheit und ein Vertrauen wider, das ich in solchen Situationen nicht kannte.


 

Endlich, endlich erreichten wir das sehr kleine Dorf. Ich half ihm beim Aussteigen und gab ihm Beutel und Krückstock in die Hand. Er drückte meine beiden Hände. Ein Leuchten in seinen Augen. Ein Leuchten der Dankbarkeit und der Warmherzigkeit. Ich wollte mich gerade umdrehen und wieder losfahren, da gab mir dieser Mann zu verstehen, ich möge ihm doch folgen.


 

Wir gingen zur Taverne des Ortes, mit grüngestrichener Aussenterasse - oder Veranda. Er stellte mich den dortigen Leuten kurz vor, die mich anerkennend begrüssten. Ich war verdutzt. Ich trank anschließend in Ruhe meinen Frappé, den mir der alte Mann spendierte. Dabei genoss ich den Blick ins "Tal". In der Ferne das Meer.


 

Es war für mich kaum vorstellbar, noch vor wenigen Minuten Angst und Bange geschwitzt zu haben. Mein Shirt musste ich ausziehen, so nass war es. Und dann dieser Ausgleich. Seltsam, ein Gefühl, dass ich auch nur hier auf Kreta empfand. .


 

Ich bin an diesem Tage nicht mehr nach Heraklion gefahren. Für mich war es so schön, so wohltuend - trotz der durchlebten Ängste, die aber so wohltuend geheilt wurden. Durch die netten Bewohner, durch die Dankbarkeit des Mannes - und durch den Genuss der Aussicht.


 

"Wo Herz und Seele sich die Hand geben, da ist Kreta." Dieser Spruch beinhaltet soviel, was ich nicht mit Worten wiedergeben kann. Wer ihn die Welt gesetzt hat, der wusste, warum. Treffender könnte ich es auch nicht formulieren.


 

Die 14 Tage vergehen viel zu schnell. Ich habe gar keine richtige Sehnsucht nach Hause. Nein, nicht wirklich Sehnsucht. Hier, hier habe ich gemerkt, dass ich lebe. Ich habe gemerkt, dass mein Herz nicht nur die Funktion hat, mich anatomisch am Leben zu erhalten. Es ist auch dazu da, Wärme und Liebe zu empfangen und selbst abzugeben. Und die Seele? Unter all den Enttäuschungen, Verletzungen und der Wut, die wie fester Beton auf der Seele liegen - da pulsiert noch Freude, Kreativität und Empfindsamkeit.


 

Ich und viele andere auch, schließen uns gern den Worten von Odysseas Elytis an. Auf Kreta lernt die Seele wieder sich zu bewegen; auf Kreta überwiegt das Herz und die Wärme im Verhältnis zu den Sorgen, zu dem Kummer, zu dem Stress. Auf Kreta ist das Innere des Menschen noch interessant und hat Bedeutung - nicht die Maske, die er trägt. Die Maske aus Prestige, Erfolgsdruck und -zwang. Und das haben viele verwechselt.

Was übersehen wir alles für schöne Dinge in unserem Wohlstand.

Ich schau auf meine Citruspflanzen, betrachte die kretische Mittagsblume und auf die zwei dazugekauften Olivenbäumchen. Dazu eine CD griechischer Musik und das Fotoalbum vom letzten Urlaub in der Hand.

Ich fühle das Streicheln auf meiner Seele, die Wärme in meinem Herzen - "... bringt, bringt mich nach Kreta" - Ihr wisst schon warum.


 

Ein Dankeschön an Claudia aus Berlin. Durch die Präsentation ihres Lieblingszitats brachte sie mich auf den Titel und so entstand die Erzählung.


 

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"Der/die Esel auf Kreta"  

"Augenblick(e) - Erinnerungen und Gegenwart" 

"Der mediterrane Tick"

"Eine Reise mit Hindernissen"

"Die Kraft des Meeres"     

"Lebensbaum/-traum""Tsampika oder Tsampikos?"

 

 "Warum? - Der Weg nach vorn." Das Gedicht gehört zur eingerichteten Rubrik "(Ge)Wissen".

 "Für einen lieben Menschen"  Das Gedicht gehört zur eingerichteten Rubrik "(Ge)Wissen".

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